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Mit dem Einrad von der Zugspitze

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TV-Beitrag: Mit dem Einrad von der Zugspitze

Mit dem Einrad von der Zugspitze
Die haben doch ein Rad ab!

Was für die meisten Menschen eine Beleidigung wäre trifft auf Frank "Schneidi" Schneider (29), Andreas "Dresi" Hemmeter (24) und Stephan "Hofi" Hofmann (29) tatsächlich zu: Sie haben ein Rad ab! Denn sie biken nicht auf einem Zweirad, sondern auf Einrädern! Und das nicht einfach irgendwo! Nein, sie haben sich Deutschlands höchsten Berg ausgesucht, die 2.964 Meter hohe Zugspitze!
 


Einräder sind bislang fast nur aus dem Zirkus bekannt. Dass man sich damit sogar in hochalpinem Gelände fortbewegen kann zeigen Frank, Andreas und Stephan auf eindrucksvolle Weise. Die drei Jungs gehören zu den besten Downhill- und Trial-Mountainbikern Deutschlands:

Frank "Schneidi" Schneider (29) aus Hohenwarte in Thüringen ist Profi-Downhill-Biker und zählt zu den drei besten Downhillfahrern Deutschland. Während der Bike-Saison nimmt er fast jedes Wochenende an Downhill-Rennen teil. Das Einrad entdeckte er vor rund einem halben Jahr und probierte es sofort im Gelände aus. Frank stellte fest, dass das Einrad ein perfektes Trainingsgerät für seinen Sport ist. Nach einigen Downhill Tests zu Hause im Thüringer Wald fasste er den Entschluss, eine "richtige Abfahrt" zu wagen. Und was liegt da näher als die 2.964 Meter hohe Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands? Zwei Mitstreiter, Andreas "Dresi" Hemmeter und Stephan "Hofi" Hofmann, waren auch schnell gefunden.


Andreas "Dresi" Hemmeter (24) aus Weißenberg bei Nürnberg fährt seit nunmehr 19 Jahren Mountainbike (Dual, Freeride, Marathon). Der Gruppenleiter einer Behindertenwerkstatt ist bereits seit 3 Jahren auf dem Einrad unterwegs und dabei auf die Disziplin Trial spezialisiert.
Stephan "Hofi" Hofmann (29) ist wie Frank Schneider ein "Einrad-Newbie". Der selbständige Tischler aus dem Thüringerischen Wilhelmsdorf fährt seit knapp einem halben Jahr Einrad. Seine Erfahrungen schöpft er aus dem Mounntainbike Downhill und Trial fahren.

Nach mehreren Wochen Recherche im Internet beurteilte Frank Schneider die rund 20 km lange Abfahrt über das Reintal als mit dem Einrad befahrbar. Doch das unbeständige Wetter machte Probleme: Wochenlanges hin- und hertelefonieren, Urlaub nehmen und wieder absagen, Termine Verschieben. Ende August war es endlich soweit, der Wetterbericht kündigte eine relativ stabile Wetterlage an.

Eine Anfrage bei der Bayerischen Zugspitzbahn brachte nun aber eine ernüchternde Absage: Man transportiere keine Fahrräder auf die Zugspitze! Jetzt war guter Rat teuer. Frank und seine Freunde entschlossen sich, die Einräder auseinander zu bauen und in Taschen versteckt auf den Gipfel zu schmuggeln. Gesagt, getan: Niemand hielt die drei Biker mit ihren Riesen-Taschen auf, und so kamen sie gut gelaunt mit der ersten Gondel auf dem Zugspitzgipfel an.

Unter den ungläubigen Blicken der ersten eintreffenden Touristen bauten Frank, Andreas und Stephan ihre Einräder zusammen und fuhren über die Aussichtsplattform zum Münchner Haus, dem Startpunkt der Tour.
Einen atemberaubenden Höhepunkt setzte Andreas Hemmeter vorab schon mit einem kleinen Sprung vom Gipfelkreuz-Felsen, unmittelbar neben ihm der gähnende Abgrund!


Die ersten 300 Höhenmeter über den Klettersteig von der Aussichtsplattform zum Zugspitzplatt waren schon so extrem, dass Stephan Hofmann die Segel strich und mit seinem Einrad in der Hand zu Fuß abstieg. Frank und Andreas wagten das schier Unmögliche und fuhren den nur 60 cm schmalen, in steilen Fels geschlagenen Pfad auf ihren Einrädern runter! Hier war Nervenstärke gefragt, denn fast überall geht es unmittelbar neben dem Pfad bis zu mehrere hundert Meter nahezu senkrecht runter.

       

Die Fahrt über das Zugspitzplatt war verhältnismäßig einfach. Schwieriger war wiederum die Abfahrt über die Knorrhütte zur Reintalangerhütte. Denn hier galt es einige sehr steile Geröllhalden zu bewältigen. Nach rund 5 Stunden reiner Fahrzeit kamen die drei Einradfahrer spätabends nach der Durchfahrung des kanadisch anmutenden Reintals in der Partnachklamm an. Die Strapazen der rund 2.000 Höhenmeter und 20 km Fahrstrecke waren Frank, Andreas und Stephan deutlich anzumerken. Frank Schneider: "An alle Verwandten: Wir haben es überlebt!"
 

Info zum Thema:
Im Playboy 11/2008 (Erscheinungsdatum: 16.10.2008) wird ein 3-seitiger Artikel über die Abfahrt erscheinen

Videos zum Thema:

RTL, Nachtjournal
Einrad-Downhill von der Zugspitze
TV-Beitrag vom 28.08.2008, ca. 3:30 min.

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n-tv, Der Morgen
Einrad-Downhill von der Zugspitze
TV-Beitrag vom 31.08.2008, ca. 3:15 min.

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ZDF, Volle Kanne
Einrad-Downhill von der Zugspitze
TV-Beitrag vom 04.09.2008, ca. 2:45 min.

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